Hermann Marggraf               An meine Feder

 

Dir dank ich alles, was ich bin und habe, -

Zwar wenig ist’s, doch ist es mir genug, -

Dir kleiner Federkiel, der du mein Pflug,

Mein Spaten bist, mit dem ich pflüg und grabe.

 

Und ganz gewiß, ich halte dich im Trabe,

Und willig dienst du mir und ohne Lug,

Und wirst mir dienen bis zum Aschenkrug,

Zu hoffen wag ichs, noch mit mancher Gabe.

 

Und was du auch gefehlt in Drang und Haft,

Doch sah man dich nie bei der Menge nächtigen,

Nein, einsam trugst du deiner Nächte Last.

 

Nie schlichst du bei Gewaltigen und Mächtigen

Dich dienend ein als kriecherischer Gast

Und fröntest nie dem Schimmernden und Prächtigen.